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- November 05, 2018
Frühes Ende für Extremläufer Christian Schiester beim 250km-Rennen im australischen Outback – Christian Schiester muss das Abenteuer im australischen Outback verfrüht beenden. Eine Verletzung am Knie zwang den Steirer bereits am zweiten Tag zur Aufgabe. Auslöser war ein Sturz in unwegsamem Gelände auf der ersten Etappe. Zwar versuchte der 42-Jährige am folgenden Tag das Rennen fortzusetzen, am Ende siegte aber doch die Vernunft: „Ich kann kaum mehr laufen, jeder Schritt bereitet mir große Schmerzen. Auch wenn mir das Aufgeben noch mehr wehtut, geht doch die Gesundheit vor. Eine der härtesten Entscheidungen meines Lebens – vielleicht aber auch eine der wichtigsten. Jetzt heißt es so schnell wie möglich abhaken und vollste Konzentration auf den Desert Cup in der Gobi.“
Ein Sturz mit Folgen. Die Reise nach Australien hat Christian Schiester kein Happy End beschert. 250 Kilometer sollte er gemeinsam mit rund 200 Teilnehmern in sechs Tagen zurücklegen. Doch bereits bei der ersten Etappe passierte das Unglück: Der einzige Österreicher im Feld überknöchelte im Dickicht und prallte mit den rechten Knie heftig gegen einen Baumstumpf. „Das Gras war mannshoch und dicht, man konnte den unebenen Untergrund nicht sehen. Viele Athleten sind immer wieder gestürzt, ich hatte eben Pech!“ Mit Schmerzen plagte sich der Steirer über die erste Etappe und überquerte als Sechster die Ziellinie. Am zweiten Tag versuchte er noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, musste aber fünf Kilometer vor dem Ziel resignieren. Bitter enttäuscht übergab er am letzten Checkpoint seine Startnummer. „Ich habe noch nie in meinem Leben aufgegeben und immer alles gegeben. Doch ich weiß, wenn ich jetzt nicht aufhöre, riskiere ich meine Gesundheit und mein Dasein als Läufer. Diese Entscheidung ist unglaublich bitter, besonders nach der langen Vorbereitung und den ambitionierten Zielen. Aber das Risiko ist zu hoch. Im richtigen Moment „Nein“ zu sagen erfordert viel Kraft. Ich bin froh, diese Kraft heute gehabt zu haben.“
Extreme Bedingungen. Zurück bleibt neben einem bitteren Beigeschmack der Wille, unbedingt weiterzumachen. Australien hat die Teilnehmer gefordert, wie selten ein Rennen zuvor. Die extreme, schwüle Hitze hat den Läufern von Beginn an schwer zu schaffen gemacht, das undurchdringliche Gestrüpp an den Kräften gezerrt. Bereits nach der ersten Etappe war das Krankenlager gefüllt mit Athleten, die sich pausenlos übergeben mussten, schreiend von Krämpfen geplagt und vom Kreislauf im Stich gelassen wurden. Ein Läufer musste schon am ersten Abend in das Krankenhaus gebracht werden, die Zahl der Ausfälle stieg mit jeder Stunde. „Es wäre ein extremer aber toller Wettkampf gewesen. Es ist ein ausgezeichnetes Teilnehmerfeld am Start und das Outback eine echte Herausforderung. Ich habe mit Australien noch eine Rechnung offen, gut möglich, dass ich hierher zurückkehren werde.
Auf nach China. Auch wenn es schmerzt, ist der Blick von Christian Schiester bereits nach vorn gerichtet. „Ich werde mich jetzt einige Tage entspannen, meinem Knie Ruhe gönnen. Zu Hause geht es dann zur aktiven Regeneration nach Bad Radkersburg. Ich möchte aber auf alle Fälle so schnell wie möglich wieder trainieren, um in China zurückzuschlagen.“ Viel Zeit bleibt dazu nicht: Der Start zum Desert Cup in China erfolgt am 27. Juni 2010